Es ist Samstag morgen. Ich liege im Bett, döse etwas vor mich hin und mir fliegen kleine Erinnerungsfilme durch den Kopf. Es ist Frieden, tiefer Frieden in mir. Mein Sohn, der seit 2 Tagen zu Besuch ist, wärmt mir das Herz...unentwegt.
Dafür muss er nichts tun. Rein gar nichts. Er ist einfach da.
Ich habe keinerlei Erwartungen an ihn. Wir haben nichts geplant.
Er schenkt uns Zeit. Er schenkt uns sein Sein.
Als er vor bei uns einflog, war er sehr in sich gekehrt. Wir haben ihn sein Ding machen lassen. Ihm Raum für die Nachdenklichkeit gelassen. Zwischendurch suchte er immer wieder Gesprächskontakt. Eine seiner Fragen ist mir sehr präsent:"Warum ist es zu Hause bei Euch so leicht, so null anstrengend..eben nicht so Kraft raubend?"
Ich antwortete: "Nun - ich schätze, wir nehmen dich einfach so wie du bist. Wenn du kommst, ist tiefe Freude in mir. Hier brauchst du dich nicht verformen, umständlich Mühe geben - ich nehm dich einfach so wie du bist Grosser. Was soll ich dich verändern oder verlangen, dass du dich für uns verbiegst?
Er meinte darauf:" ja, dass ist es - hier muss ich keine Bedingungen erfüllen - damit ich gemocht werde."
In meiner Ursprungsfamilie waren Zuneigung ...ein - ich hab dich lieb - eine Art Geschäft. Wer brav, fleissig und nicht zu anstrengend und still ist, bekommt Zuwendung. Ein nicht seltener Zustand in Familien, wie ich heute weiß.
Und genau das rückt mir heute morgen ins Bewusstsein, so klar und kühl wie erfrischende Eiswürfel im Mund!
Mein Mann ist es, der mir erst möglich machte, so lieben zu können. Denn er schenkt mir diese Liebe, zeigt mir quasi "wie es geht".
In mir ist diese Form der Liebe für ihn am leben und sie ist absolut bedingungslos. Und für meinen Sohn empfinde ich ebenso.
Wen liebst du bedingungslos?
♥ Sandy